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(park)ing Day meets Happiness

Aktualisiert: 29. Okt. 2020

- eine traurige Bilanz



Der Parking Day findet jedes Jahr am 3. Freitag im September statt - dieses Jahr also HEUTE, 20. September 2019.


Was das ist?

"Seit 2005 ist der PARK(ing) Day im September ein jährlicher Aktionstag zur Re-Urbanisierung von Innenstädten. Denn es braucht bessere Luft, weniger Verkehr, lebenswerte Strassenräume für Menschen. Eine Stadt, in der es sich gut zu Fuss gehen und mit dem Velo fahren lässt. Ein Stadtbild, das nicht von Blechlawinen, sondern von buntem Leben geprägt ist. Eine Stadt, die so direkt auch etwas für den Umwelt- und Klimaschutz tut. Darum geht es: Gestalte eine Parklücke zu einem PARK um! Dabei steht Dir völlig frei, auf welche Art Du deinen PARK zu einer kleinen autofreien Zone machst. Egal ob Blumen, Hängematten, Bänke, Stühle, Sofa, Rasenflächen oder was sonst noch zum Ausruhen und Verweilen einlädt – gestalte deinen PARK, wie es dir gefällt."


Genau dies habe (bzw. wollte) ich auch tun, indem ich Parkplätze in der Zürcher Innenstadt mit meinen #lebelavieencouleurs-Glücksimpulsen und kleinen Happiness to go-Giveaways bereichern wollte. Einfach, um etwas Glück in den Alltag zu streuen, die Innenstadt farbiger, bunter & vielfältiger zu machen und ein kleines Zeichen zu setzen, wie die Parkplatzflächen in den Städten menschenfreundlicher gestaltet werden könnten.


Beim Bahnhof Enge hab ich gestartet (siehe Foto oben).

Dann auf dem Weg zum Paradeplatz ein wenig #Alltagsmagie gestreut:


Und beim Paradeplatz angelangt #LächelnToGo platziert:


Da erntete ich dann schon den ersten Unmut von einem Parkplatz-Suchenden Autofahrer, der unbedingt diese Parklücke belegen wollte und kein Verständnis für meine Aktion gezeigt hat. Die "Parkschein-Kontrolleurin" hingegen hatte mit dem Ganzen kein Problem und fand's noch eine nette Idee.


Probleme gab's dann allerdings in der Strasse hinterm Frauenmünster. Schon von Anfang an musste ich mich am Parkplatz gegen die Autofahrer behaupten, die unbedingt diesen einen Parkplatz belegen wollten und kein Pardon kannten. Das ging wirklich (sprichwörtlich) bis an die Haut... so nah sind mir die Autofahrer auf die Pelle gerückt. Wären sie weiter gefahren, hätten sie mich umgefahren. Aussagen wie "die spinnt ja" - "sowas von unerhört" waren noch die freundlicheren. "Dumme Kuh" - "Gib mir sofort deinen Ausweis und deine Adresse an, ich ruf die Polizei" - "dir sollte man mal beibringen, was in der Schweiz die Regeln sind", "wo kämen wir denn hin, wenn jeder einfach seine Ideologie dem anderen 'aufdrücken' würde" waren die deftigeren. Und dann wurde es sogar noch handgreiflich - eine Frau hat mich rumgeschubst und ein Mann, dem ich die Parklücke verwehrt hatte, hat mich gewaltsam weggezogen und mit Kraft festgehalten, bis der Parkplatz belegt war - von einem Auto:


Und dabei stand ich die ganze Zeit einfach nur in Ruhe da, wollte mit Kreide einen inspirierenden Glücksimpuls auf den Parkplatz malen und noch einen Sack Zeltli als #Genussmoment to go dort verteilen. Das war nicht gewünscht. Schade!

Ich hätte den Parkplatz natürlich auch gezahlt - einfach nur, dass eben kein Auto draufgestanden wäre. Und das wollten die Autofahrer partout nicht akzeptieren (Ironie des Tages: Wenn dort ein Auto parkiert gewesen wäre, dann wäre er ja auch belegt gewesen).

Noch dazu habe ich festgestellt, dass sich die Autofahrer wirklich einen Dreck drum scheren, wenn der Parkplatz anders gestaltet ist - sie parken das Auto dann einfach drüber (wenn nicht was Grosses draufsteht). Insofern machen die Aktionsvorschläge zum (Park)ing Day von #Umverkehr durchaus Sinn - den Parkplatz wirklich zu beleben und auch präsent drauf zu sein.


Ziemlich traurig und frustriert bin ich dann von Dannen gezogen ... meine so gut gemeinte Idee ist so rein gar nicht auf fruchtbaren Boden gefallen. Und dort, wo ich Glück streuen wollte, hab ich mit der Aktion scheinbar hauptsächlich Ärger, Wut bis hin zu Aggression gesät.

Dann ist das eigentlich eher kontraproduktiv. Wobei - wenn ich ans Rauchen denke: Als es an vielen öffentlichen Stellen verboten wurde hat das auch Ärger bei den Betroffenen, sprich: den Rauchernn hervorgerufen. Jetzt hingegen ist das geradezu "selbstverständlich" und keiner nervt sich mehr drüber. Im Gegenteil: der Grossteil der nichtrauchenden Bevölkerung ist froh, nicht mehr ständig im Zigarrettendunst stehen zu müssen. Und all die Aktionisten, die sich beispielsweise gegen die Abholzung des Hambacher Forsts eingesetzt haben (quasi ein uraltes Wald-NaturDenkmal, das kurzfristig ausgerichteten wirtschaftlichen Interessen weichen sollte) oder sich für die Einhaltung von Menschenrechten einsetzen - und das allem Druck, Einschüchterung und Gewalt zum Trotz - dann frage ich mich doch, ob es nicht hin und wieder ein solches Zeichen braucht! Auch wenn das den Autofahrern zuwider ist.

Ist es denn fair, wenn die Autos uns aufzwingen, wie unsere Innenstädte aussehen? Dass es auch anders geht, zeigt dieser #utopia-Artikel. Gar nicht utopisch. Sondern eine Lösung, die schon existiert und gelebt wird!


Wann fangen wir nur an, das Gemeinwohl - das Wohle aller - über das Wohle Einzelner zu stellen?








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